Immer öfter begegnen mir Sätze wie: "Jeder hat seine eigene Wahrheit und Wahrnehmung." und "So empfinde ich das und muss nicht Deiner Empfindung entsprechen." in Debatten und Diskussionen zu verschiedenen Themen. An sich erst mal wahr, denn natürlich hat jede/r so seine Wahrheit, Wahrnehmung und Empfindung von Dingen, die in der Welt geschehen und sie basieren auf eigenen Erfahrungen, die wir mit den verschiedenen Themen des Lebens machen.
Dennoch geben mir diese Sätze immer einen eigenartigen Beigeschmack, weil ich darin auch noch andere Sätze lese. Sätze, die unbewusst zwischen den Zeilen schweben und dadurch versteckt werden, weil mensch sich nicht wirklich mit einem Thema ausEINander setzen möchte.
Anstatt sich egoistisch mit seiner Wahrheit und Empfindung in sich zurückzuziehen und es einfach dabei zu belassen, so wie ich das auch jahrelang gemacht habe und es bequemer war, weil ich mich nicht mit meinen blinden Flecken und Schatten auseinandersetzen musste, ist es letztendlich nicht wirklich hilfreich für den Menschen.
Yoga hat mir da wirklich sehr viel EINsicht geschenkt in mein Gegenüber mit seinen eigenen Wahrheiten, Wahrnehmungen und Empfindungen, die letztendlich auch mein Innerstes spiegelten und triggerten. Die blinden Flecke wurden mir immer in dem gezeigt, was ich im Außen sah und als 'nicht meins' definierte. So musste ich mich nicht damit auseinandersetzen.
Yoga zeigte mir, dass DU und ICH nicht getrennt vonEINander sind. Dass das, was ich unangenehm im Gegenüber empfand, auch irgendwo tief in mir selbst schlummerte. Warum sollte ich mich sonst über Eigenarten anderer Menschen aufregen und es nervig finden, wenn es nicht selbst auch in mir tief vergraben war? Ich war nicht wirklich genervt vom Menschen, der mir das suggerierte. Ich war eigentlich zutiefst von mir selbst genervt, weil da etwas in mir reagierte und sich zeigen wollte. Nicht, weil mich das innerlich ärgern sollte, sondern, ES wollte in mir gesehen, gereinigt, transformiert und geheilt werden.
Es ging sogar noch viel tiefer. Themen, die ich mit Menschen aus meiner Vergangenheit und Gegenwart teilte, die nicht in einem Gespräch für den Moment zu lösen waren, sie aber dennoch für mich so vehement zur Auflösung drangen, konnte ich mit Hilfe der yogischen Instrumente wie Meditation, Kirtan und Kontemplation mit Hilfe von Jnana Yoga (vedische Texte und Zitate von MeisterInnen) mehr und mehr in mir selbst lösen. Das Schöne war, dass sich wie von Zauberhand alles fügte und die Person, mit der ich im Stillen in mir 'arbeitete' plötzlich auch mit mir mehr ins Reine kam und es möglich wurde zu sprechen und Dinge zu lösen.
Ja, es gibt eine "eigene Wahrheit" und die ist immer nur IN UNS SELBST verwurzelt und wir haben ALLE Zugang zu dieser EINen Wahrheit.
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