Die Eröffnung zu Brahmas Schöpfung - Teil 3
Das erste Tor (Brahma Granthi) öffnet sich endlich ...
... allerdings war ich zu dieser Zeit alles andere als wirklich bereit für ein 'endlich'. Es war der schon beschriebene Sonntagmorgen nach dem immensen Kater vom Vortag irgendwann im Sommer 1998 am Anfang der großen Sommerpause. Manu und Tina waren schon früh aus dem Haus und fuhren zusammen nach Deutschland. Ansonsten war es in der Studenten-WG ziemlich leer bis auf Michaela, die Musiktherapie studierte und so wie ich in Holland blieb. Wir hatten allerdings wenig miteinander zu tun, sodass ich mich auf eine Woche ganz allein einrichtete und das war mir auch recht - ich hatte Bad und Küche ganz für mich allein, bzw. teilte ich mir nur mit einer anderen Person, die das auch super fand.
Es geschah ohne Vorankündigung an einem lauen Nachmittag. Ich schaute Fernsehen und hatte gerade mein Mittagessen auf, als ich auf dem Weg zur Küche beim Aufstehen von meiner Schlafcoach plötzlich keinen Bezug zu irgendwas hatte. Ich schaute mich in meinem Zimmer um und dachte: "Das ist alles nicht wirklich meins." Ich ging durch mein Zimmer und nahm Gegenstände in die Hände und schaute alles an, als wäre ich ein Alien auf einem komplett anderen Planeten. Dann schaute ich meine Hand an und ich dachte: "Das ist nicht meine Hand." Ich bemerkte nun, dass irgendwie mein 'Ich' fehlte. Da war keine Person mehr. 'Ich' war nicht wirklich existent und wusste, dass dieser Körper nur ein Rolle spielt. Ich bekam extreme Angst und Panik und egal was ich tat, wie ich mich auch positionierte, es ging nicht weg. Ich wusste, Michaela ist im Haus und vielleicht hat sie in der Musiktherapie in ihrem psychologischen Teil der Ausbildung schon mal sowas gehört. Voller Hoffnung und Angst ging ich zu ihr und leider war dies ein Fehlschuss. Sie verstand nicht, was all das sein könnte. Es war auch sehr schwierig ihr zu erklären, WAS da genau IN mir ablief. Bis dato hatte ich keinen blassen Schimmer, dass es sowas wie Satoris und Samadhis gibt und dass eine Schlangenenergie und Kraft erwachen kann in jedem Menschen und dann anfängt zu steigen und feinstoffliche Knoten öffnet.
Ich ging also wieder in mein Zimmer und saß einfach nur da. Etwas schien ja noch irgendwie überlegen zu können, schien ja wahrzunehmen, was da mit mir geschah. Ich dachte erst, es sei sowas wie Schizophrenie, aber in dem Buch von Michaela wurde Schizophrenie beschrieben und wir waren uns einig, dass es das nicht sein kann. Vor allem fragte ich mich diesbezüglich, ob ein Mensch mit Schizophrenie denn wirklich sich das in einem schizophrenen Schub fragen würde, ob man denn nun schizophren sei...?
Nach ca. einer Stunde des Stillsitzens und inneren panischen Angstschüben erinnerte ich mich an ein Gespräch, dass ich vor einigen Wochen noch mit Tina führte. Es ging um Geisterbesetzungen im Körper und ich fühlte in mich hinein und dachte, dass es das sein könnte. Ich erinnerte mich, dass Tina sagte, dass Salz wohl bei Geisterbesetzungen helfen kann. Also beschloss ich, in Salzwasser zu baden. Das war mein erster Impuls. Ich kam von der Küche mit einem ganzen Päckchen Salz ins Bad zurück, ließ die Badewanne voll laufen und schüttete das Salz hinein. Als ich gerade in die Badewanne hineinsteigen wollte, schaute ich in den Spiegel und ich hatte das Gefühl, als würde mich eine männliche Präsenz durch mich im Spiegel anschauen. Sie begehrte diesen Körper und ich fühlte nun eine starke sexuelle Erregung, die allerdings anders war, als ich es bis dahin je erfahren hatte. Eine männliche Stimme sagte mir: "Du bist wunderschön. Ich begehre und liebe Dich. Komm zu mir." Ich dachte ja, ich wäre besessen, also stieg ich in die Badewanne und blieb solange in der Badewanne, bis das relativ heiße Wasser kalt wurde. Irgendwas in mir veränderte sich. Als würde ich wieder Stabilität bekommen, aber der Zustand blieb. Da es eh schon später Nachmittag war, beschloss ich mich hinzulegen und einfach einzuschlafen und zu hoffen, dass alles vorbei sei. Ich schlief tatsächlich ein und wachte erst am nächsten Morgen sehr früh wieder auf.
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