Die Zeit der ersten Vertiefung Unsere ersten Familienurlaube waren Autoreisen nach Villach am Millstätter See in Österreich. Ich habe mich wunderbar gefühlt, mal komplett woanders zu sein. In einem anderen Land mit zwar gleicher Sprache, dennoch anders. Es war herrlich dort und auch die Unterkunft bergig gelegen in einem typisch österreichischem Hausstil mit Blumen an den Fenstern mit Holzlamellenfensterläden und ländlicher Idylle. Unsere Hauswirtin hieß Borgel und war eine tolle Frau. Stark und sanft zugleich. Mir hat es wunderbar gefallen.
Ich weiß nicht genau, ob wir 2 oder 3 Mal dort waren, aber es begann in Villach, wo ich spürte, dass das Laufen nicht mehr so angenehm war. Es strengte mich an und ich meinte zu meinen Eltern, dass mit meinem Bein was nicht ganz in Ordnung wäre. Da ich aber keine Schmerzen hatte, machten sie sich keine weiteren Sorgen und demnach ich auch nicht.
Erst einige Wochen später, als die ersten Schmerzen kamen - vor allem, wenn ich lag - machten wir uns dann auf den Weg zum Krankenhaus nach Hessisch Lichtenau. Dort kam ich in Kontakt mit dem ersten Arzt für Orthopädie und Oberarzt für die Chirurgie. Er hatte eine sehr dunkle Stimme und war sehr groß. Es flößte mir einen riesigen Respekt ein und er war zwar nett, aber ich traute dem Frieden nicht. Heute weiß ich, dass ich natürlich auf das, was ich als Baby erlebte, reagierte. Die Diagnose war, dass ich wieder eine Dysplasie hatte und der Wachstumsschub dies begünstigte. Ich musste also ins Krankenhaus und operiert werden. Ich weinte und wollte das nicht, spürte aber, dass es notwendig war. Und so begann mein Leben mit 7 Jahren im Krankenhaus. Ich war gerade mal ein Jahr in der Schule und musste nun im Krankenhaus die Schule besuchen. Der erste bewusste Aufenthalt im Krankenhaus war für mich eine tiefe Erfahrung, die mich sehr sensibilisieren sollte für Menschen und ihre Geschichten. Ich war eine davon und ich mag davon erzählen.
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